Stationäre Pflege kostet im Schnitt 1.750 Euro Eigenanteil

Die Pflege in einer stationären Einrichtung ist teuer, und die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten. Der PKV-Verband hat 11.400 Einrichtungen abgefragt und nun aktuelle Zahlen vorgelegt: Im Schnitt müssen die Pflegebedürftigen rund 1.750 Euro aus eigener Tasche zuzahlen, wenn sie keine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben. Regional fällt dieser Eigenanteil jedoch sehr unterschiedlich aus.

Am teuersten in die stationäre Pflege in Nordrhein-Westfalen, wo der Eigenanteil 2.263 Euro beträgt. Es folgen das Saarland mit 2.111 und Baden-Württemberg mit 2.030 Euro. Am anderen Ende der Skala rangieren Sachsen-Anhalt (1.132 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (1.162) und Sachsen (1.170). Die Zahlen decken sich weitgehend mit denen des Pflegereports 2017 von Barmer-GEK.

Mit der jüngsten Pflegereform wurden die Pflegebedürftigen zwar etwas entlastet, an der grundlegenden Unterfinanzierung hat sich jedoch nichts geändert. Für den Pflegegrad 5 zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung pro Monat 2.005 Euro zu. Die verbleibende Lücke müssen die Pflegebedürftigen selbst füllen, wozu gegebenenfalls auch Vermögensgegenstände veräußert werden müssen. Reicht das Geld nicht aus, können auch die Kinder der Pflegebedürftigen zur Mitfinanzierung verpflichtet werden.

Junge Autofahrer leben (und fahren) gefährlich

Obwohl die 18- bis 24-Jährigen nur 7,7 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen, stammen
13,6 Prozent der Straßenverkehrstoten aus dieser Altersgruppe. Von den Verletzten sind es sogar
16,5 Prozent. Dass die jungen Fahrer so desaströs überrepräsentiert sind, geht auf eine Mischung aus
mangelnder Erfahrung und jugendlichem Leichtsinn zurück. Und dieser scheint nicht so einfach zu
zügeln zu sein, wie eine erste Telematik-Datenauswertung eines großen Kfz-Versicherers jetzt ergab.

In den seit einigen Jahren erhältlichen Telematik-Tarifen bekommen die Kfz-Halter einen
Prämienrabatt, wenn sie eine vernünftige Fahrweise nachweisen. Dies geschieht mittels einer kleinen
(Telematik-)Box im Auto, die Daten zum Fahrverhalten aufzeichnet. Auf deren Basis wird ein ScoreWert
errechnet und dem Versicherer mitgeteilt.

Das Erstaunliche: Auch junge Fahrer mit Telematik-Tarifen treten sehr häufig ungehemmt aufs
Gaspedal, wie die Auswertung von rund 27 Millionen Fahrerdaten erbrachte. Vor allem zwischen ein
und vier Uhr nachts wird die Vorsicht gern vollends suspendiert. Ob die jungen Raser die permanente
Telematik-Überwachung schlicht vergessen oder bewusst auf den möglichen Beitragsnachlass
verzichten, ist nicht bekannt.

Psyche bei mehr als jeder dritten Frau für Berufs-/Erwerbsunfähigkeit verantwortlich

Viele Menschen haben das Gefühl, das Leben in der modernen Hochleistungsgesellschaft werde
immer „schneller“ und damit anstrengender. Die Folge: Stress, Burn-out und andere psychische
Belastungen nehmen zu. Das zeigt sich auch in den Statistiken zur Berufs- und Erwerbsunfähigkeit.
Seit Jahren sind seelische Probleme auf dem Vormarsch. Die neuesten Zahlen, die der
Versichererverband GDV jüngst für 2016 vorlegte, unterstreichen diesen Trend – und zeigen
deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Bei 35,4 Prozent der Frauen, die berufs- oder erwerbsunfähig werden, liegt die Ursache in der
Psyche. Bei Männern sind es „nur“ 25 Prozent, wenngleich seelische Probleme auch hier auf Rang
eins der Ursachen stehen. Insgesamt ergibt das 29 Prozent aller Betroffenen. Auf Rang zwei folgen
Erkrankungen des Bewegungsapparats mit 18,4 Prozent. Hier sind Männer (20,9) stärker betroffen
als Frauen (14,4). Anders sieht es wieder bei den Krebserkrankungen aus, die insgesamt auf 18
Prozent kommen: Bei 23 Prozent der Frauen und 14,8 Prozent der Männer sind sie für Erwerbs- oder
Berufsunfähigkeit verantwortlich. Unfälle sind bei 11,5 Prozent der Männer und nur 5,1 Prozent der
Frauen der Auslöser.

Insgesamt muss mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer vor Erreichen des Rentenalters die
Erwerbstätigkeit einstellen. Eine Berufsunfähigkeitsvorsorge wird daher auch von
Verbraucherschützern dringend empfohlen – denn die staatliche Absicherung ist kaum der Rede
wert.

Warum sich Fondssparpläne auszahlen

Eine private Altersvorsorge ist gerade für Menschen mit niedrigerem Einkommen unabdingbar, um
im Ruhestand nicht auf Grundsicherungsniveau zu fallen. Auch 50 oder 100 Euro im Monat können
bei guter Anlage nach Jahrzehnten ein hübsches Zubrot abwerfen. Was aber ist eine „gute Anlage“?

Wie eine Auswertung des Bundesverbands Investment und Asset Management e. V. (BVI) zeigt, ist
man mit einem Fondssparplan gut beraten. Und das gilt für alle Einkommensklassen und unabhängig
vom Sparziel. Wer in den vergangenen 20 Jahren einen Fondssparplan mit Schwerpunkt auf
deutschen Aktien mit monatlich 100 Euro bediente, kann sich über 6,5 Prozent Rendite freuen. Die
Einzahlungssumme von 24.000 Euro hat sich damit mehr als verdoppelt.

Wer stattdessen die Sicherheit von Rentenfonds gegenüber dem (langfristig eher theoretischen)
Verlustrisiko an der Börse bevorzugte, muss sich heute mit lediglich gut 8.000 Euro Rendite begnügen
– denn Euro-Anleihen brachten im selben Zeitraum nur gut 3 Prozent p. a. ein. Fondssparpläne lassen
sich bereits ab 25 Monatsbeitrag abschließen.

Feinheiten beim Wohngebäude-Schutz

Wer eine eigene Immobilie besitzt, weiß um die Gefahren, die von verschiedenen Seiten drohen. Ob
Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Elementargefahren wie Überschwemmungen: Jederzeit kann es
zu Schäden am Gebäude kommen, die richtig ins Geld gehen können. Daher ist dringend zum
Abschluss einer Wohngebäudeversicherung zu raten.

Bei der Auswahl steht man allerdings vor einer verwirrenden Tarifvielfalt. Naturgemäß sind nicht alle
Angebote gleichermaßen zu empfehlen, auch wenn viele sich an den GDV-Musterbedingungen
orientieren. Folgende fünf Aspekte sollten nicht unter den Tisch fallen:

– Wird die Leistung bei grober Fahrlässigkeit gekürzt?
– Werden Kosten für die Beseitigung von Vandalismus- und Graffiti-Schäden übernommen?
– Sind Ableitungsrohre außerhalb des Gebäudes mitversichert?
– Sind umgestürzte Bäume bzw. deren Beseitigung und ggf. eine Wiederaufforstung
abgedeckt?
– Gibt es eine Garantie, dass mindestens der Schutzumfang der GDV-Musterbedingungen gilt?

Darüber hinaus entscheiden noch zahlreiche weitere Kriterien über die Qualität einer
Wohngebäudepolice. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich daher professionell und
unabhängig beraten lassen.

Große Verwirrung bei Fonds-Informationen

Seit Jahresanfang müssen Privatinvestoren mit neuen Informationsblättern über sogenannte verpackte Anlageprodukte wie Fondspolicen aufgeklärt werden. Chancen, Risiken und Kosten sollen dann schnell und einfach zu erfassen sein. So sind unter anderem für jeden enthaltenen Fonds vier Entwicklungsszenarien anzugeben. An ihnen sollen Anleger unter anderem ablesen können, wie es besten- und schlimmstenfalls laufen könnte.

Die Praxis zeigt, dass dabei nicht nur teils kuriose und widersprüchliche Zahlen genannt werden. Beispielsweise ein Ablaufwert zwischen 91 und 2,5 Millionen Euro für eine Einmalanlage von 10.000 Euro. Ein anderer Fonds soll bei der gleichen Anlagesumme zwischen 51 Cent (Stressszenario) und 51,50 Euro (optimistisches Szenario) einbringen. Ein weiterer im besten Szenario 12.486 Euro nach einem Jahr und 6.195 Euro nach 40 Jahren Haltedauer. Hinzu kommt, dass sich so manche Prognosen je nach Vertriebsweg deutlich unterscheiden. Für ein und denselben Fonds kann man so völlig verschiedene Informationen erhalten. Da die Kalkulationen sehr komplex sind und nicht veröffentlicht werden, ist es für Kunden und Berater nicht nachvollziehbar, wie die Zahlen zustande kommen.

Deutsche Lebensversicherer verzeichnen höhere Finanzstabilität

Die finanzielle Ausstattung der deutschen Lebensversicherer hat einen Sprung nach oben verzeichnet. Ablesen lässt sich dies an der sogenannten Solvenz- oder Bedeckungsquote. Sie ist gemäß dem europäischen Regelwerk Solvency II eine zentrale Kennziffer für die Stabilität und „Sturmfestigkeit“ der Anbieter. An ihrer Aussagekraft und Vergleichbarkeit werden von Experten zwar starke Zweifel geäußert. Dennoch lässt sie zumindest Trends erkennen.

Und der Trend ist in diesem Fall deutlich: Im vierten Quartal stand laut Versichererverband GDV im Schnitt eine Solvenzquote von 383 Prozent zu Buche; ein Jahr zuvor waren es 344 Prozent. Anders als die Lebensversicherer traten die Schadens- und Unfallversicherer in puncto Bedeckungsquote auf der Stelle: Bei ihnen stieg die Kennziffer von 286 auf 287 Prozent.

Insgesamt weist die deutsche Assekuranz im europäischen Vergleich eine deutlich überdurchschnittliche Bedeckungsquote aus. Während das Mittel bei 229 Prozent liegt, kommen die deutschen Versicherer spartenübergreifend auf 331 Prozent.

Nachhaltige Anlagen boomen – werden aber sehr unterschiedlich definiert

Der Markt für nachhaltige Geldanlagen wächst unaufhörlich: 2017 verzeichnete das Sustainable Business Institute 464 nachhaltige Publikumsfonds, zehn Jahre zuvor waren es bloß 166. Im selben Jahrzehnt hat sich das in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach ESG-Kriterien verwaltete Vermögen auf rund 90 Milliarden Euro verdreifacht (ESG steht für Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung). Dieser Trend ist nicht nur moralisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll: Die Investition in nachhaltige Anlagen ist im Schnitt rentierlicher als die in konventionell wirtschaftende Unternehmen.

Die Nachfrage wächst nicht nur seitens Privatinvestoren. Auch institutionelle Anleger orientieren sich zunehmend an ESG-Kriterien. Was darunter genau zu verstehen ist, legen die Initiatoren allerdings sehr unterschiedlich aus. Manche folgen dem Best-in-Class-Ansatz, bei dem jeweils das beste Unternehmen einer Branche kaufwürdig ist – auch wenn es sich um eine Branche handelt, die nicht für die Einhaltung der ESG-Kriterien bekannt ist. Beim Best-of-Classes-Ansatz dagegen kommen die besten Branchen ins Portfolio. Dann gibt es auch noch den Engagement-Ansatz, Kombinationen aus den genannten oder ganz eigene Systematiken. Es empfiehlt sich also, genau hinzuschauen, wenn man nachhaltig anlegen möchte

Zahl der Krankenrücktransporte gestiegen

Das deutsche Gesundheitssystem mag seine Schwächen haben, gehört aber dennoch zu den besten der Welt. Das wird den Patienten vor allem dann bewusst, wenn sie in einem anderen Land schwer erkranken oder einen Unfall erleiden. In einem solchen Fall kann es über Wohl und Wehe entscheiden, schnell in den Genuss der deutschen Versorgungsstandards zu kommen.

12.900 Mal hat der ADAC im vergangenen Jahr Krankenrücktransporte in die Heimat organisiert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 6 Prozent. Der größte Teil dieses Anstiegs dürfte auf die stetig wachsende Auslandsreisetätigkeit der Deutschen zurückgehen. Allerdings: Nicht alle, die wollen, können auch. Ein Krankenrücktransport ist äußerst kostspielig und wird im Regelfall nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wer nicht Zehntausende Euro aus eigener Tasche zahlen kann, muss also mit der medizinischen Versorgung im Reiseland vorliebnehmen. Ein fachgerechter Rücktransport von den Kanarischen Inseln kann bis zu 45.000 Euro kosten, aus Fernost werden schon mal weit über 100.000 Euro fällig. Wer im Falle des Falles lieber im Heimatland medizinisch versorgt werden will, sollte rechtzeitig eine entsprechende Krankenzusatzversicherung abschließen.

Mit 500 Euro monatlich zur Million bei Rentenbeginn

Die Zahl der Millionäre in Deutschland steigt unaufhaltsam. 2013 waren es rund eine Million, im letzten Jahr schon 1,3 Millionen. Und das, wohlgemerkt, ohne Berücksichtigung von Sachwerten wie Immobilien. Wer auch einmal zu diesem illustren Kreis gehören möchte, sollte vor allem früh daran arbeiten. Denn dann muss man gar kein Großverdiener sein, um zum Renteneintritt die magische Summe auf dem Konto haben zu können. Der Zinseszinseffekt sorgt für exponentielles Wachstum des Ersparten.

Wer beispielsweise mit 20 Jahren anfängt zu sparen und das Geld in Aktien anlegt, kann die Million bis zum Rentenalter bereits mit einer monatlichen Sparrate von 514 Euro erreichen. Notwendig ist dazu eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6 Prozent. So viel gibt es natürlich nicht ohne Anlagerisiko. Doch das ist bei soliden, breit gestreuten Investments überschaubar, wie die Geschichte zeigt. Der DAX beispielsweise kommt im Mittel auf deutlich mehr als 6 Prozent Wachstum pro Jahr und verzeichnet allenfalls mal Dellen, die nach einiger Zeit wieder wettgemacht sind. Steigt man mit 30 Jahren ins „Sparen für die Million“ ein, wird das Vorhaben schon anspruchsvoller: Dann sind bei 6-prozentigem Wertzuwachs p. a. monatlich 878 Euro einzuzahlen. 1.588 Euro beträgt der monatliche Sparbetrag, wenn man mit 40 Jahren anfängt und 27 Jahre später Millionär sein möchte.