Junge Autofahrer leben (und fahren) gefährlich

Obwohl die 18- bis 24-Jährigen nur 7,7 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen, stammen
13,6 Prozent der Straßenverkehrstoten aus dieser Altersgruppe. Von den Verletzten sind es sogar
16,5 Prozent. Dass die jungen Fahrer so desaströs überrepräsentiert sind, geht auf eine Mischung aus
mangelnder Erfahrung und jugendlichem Leichtsinn zurück. Und dieser scheint nicht so einfach zu
zügeln zu sein, wie eine erste Telematik-Datenauswertung eines großen Kfz-Versicherers jetzt ergab.

In den seit einigen Jahren erhältlichen Telematik-Tarifen bekommen die Kfz-Halter einen
Prämienrabatt, wenn sie eine vernünftige Fahrweise nachweisen. Dies geschieht mittels einer kleinen
(Telematik-)Box im Auto, die Daten zum Fahrverhalten aufzeichnet. Auf deren Basis wird ein ScoreWert
errechnet und dem Versicherer mitgeteilt.

Das Erstaunliche: Auch junge Fahrer mit Telematik-Tarifen treten sehr häufig ungehemmt aufs
Gaspedal, wie die Auswertung von rund 27 Millionen Fahrerdaten erbrachte. Vor allem zwischen ein
und vier Uhr nachts wird die Vorsicht gern vollends suspendiert. Ob die jungen Raser die permanente
Telematik-Überwachung schlicht vergessen oder bewusst auf den möglichen Beitragsnachlass
verzichten, ist nicht bekannt.